Gerade um die Feiertage ist die Anspannung groß, alles soll perfekt sein, jede:r bitte entspannt und fröhlich, verdammt! Wie ist es aber, wenn man als Veganer:in zu Weihnachten mit seiner nicht-veganen Familie feiert? Ist hier dicke Luft bereits vorprogrammiert?
Hier sind meine Tipps und Strategien für ein möglichst entspanntes Fest für alle!
Nachdem es bei Familienfeiern meist einen großen Fokus auf’s Essen gibt, an Weihnachten noch dazu verbunden mit vielen traditionell unveganen Gerichten und einer lang geplanten Menüfolge, die dann über den Haufen geworfen wird, wenn ein Familienmitglied drei Wochen vor dem 24.12. verkündet, ab sofort Veganerin zu sein (Sorry Mama!), ist der Trubel womöglich vorprogrammiert.
Ich hatte damals Glück, denn meine Mama hat irgendwie ein fabulöses veganes Menü aus dem Ärmel geschüttelt und seitdem kommt die ganze Familie zum Genuss eines veganen Festmenüs.
Weil ich aber weiß, dass das in vielen Familien nicht so ist und es sehr persönlich werden kann, wenn man die Weihnachtsgans verschmäht oder Onkel Rudi zum hundersten Mal verkündet, dass du als Veganer seinem Essen das Essen wegfrisst, dann ist man gut beraten sich ein paar Strategien zurecht legen.
So überstehst du vegane Weihnachten mit der nicht-veganen Familie
Es gibt natürlich kein Universalrezept wie man mit Konflikten innerhalb der Familie in Bezug auf die vegane Lebensweise umgeht. Hier sind aber ein paar erprobte Tipps, wie du vegane Weihnachten mit der nicht-veganen Familie (schrittweise) umsetzen kannst:
1. Weihnachtsessen vorbesprechen
Das Weihnachtsessen im Vorfeld einige Woche davor besprechen und die Befindlichkeiten ansprechen (z.B. wenn ihr den Anblick einer Weihnachtsgans oder einem Fisch vor euch am Tisch nicht aushalten möchtet).
2. Vegane Gerichte mitbringen
Anbieten vegane Gerichte (für euch/für alle) mitzubringen.
3. Selbst Gastgeber:in sein
Zu euch einladen und für alle vegan kochen. (Hier rate ich nicht zu Fleischersatzprodukten zu greifen, sondern Gerichte zu kochen die sowieso meistens vegan oder leicht veganisierbar sind. Da kommt der Vergleich zum Fleisch dann nämlich nicht so leicht auf.)
4. Im (veganen) Restaurant feiern
Familienessen im Restaurant organisieren, wo es auch vegane Alternativen gibt.
5. Grenzen setzen
Vereinbaren, dass ihr bei der Familienfeier nicht über euer Vegansein sprechen möchtet, wenn es droht immer wieder zu eskalieren. Nein sagen und Grenzen setzen, wenn man euch versucht zu überreden etwas zu kosten „was ihr ja immer so gern gehabt habt“ und bitten diese auch zu respektieren.
6. Bei Diskussionen Gegenfragen stellen
Mit Gegenfragen kommen. Da sind die Diskussionen auch meistens schnell beendet. Auf „Kriegt man da keine Mangelerscheinungen?“ antwortet man dann „Um welche Nährstoffe bist du denn besorgt?“ oder „Was konkret ist in Fleisch drin, was ich nicht auch anders zu mir nehmen kann?“
7. Später dazustoßen
Erst nach dem Essen zur Feier zu kommen.
Vergiss nicht, dass Essen ein sehr emotionales, kulturell geprägtes und komplexes Thema ist. Sehr oft kommt man mit rationalen Argumenten nicht weiter. Bleib bei dir und deiner Entscheidung, bitte um Respekt und Akzeptanz, reiche bei Interesse gerne Informationen und Rezepte nach. Alles Weitere ist weder dein Thema, noch deine Verantwortung.
Wie verbringst du deine Feiertage? Hast du Tipps für eine gelungene Familienfeier? Dann verrate sie gerne in den Kommentaren!