Vegane Schwangerschaft – Vorbereitung auf die Geburt

Was mich im Rahmen meiner Schwangerschaft sehr überrascht hat ist, wie gelassen ich mich dem Geburtstermin näherte.

Die Angst die ich unschwanger vor diesem beschriebenen Schmerz und die Ungewissheit dieses ungreifbaren Erlebnisses hatte, waren mit Eintreten meiner Schwangerschaft plötzlich ganz klein. Fast weg.

Zu behaupten ich wäre nicht nervös und aufgeregt ist allerdings falsch. Jedes Gefühl, das in einem vor und während der Geburt aufkommt ist zulässig und ok. Ich finde es allerdings enorm wichtig Gefühle die aufkommen weder zu unterdrücken oder sich davon überrollen zu lassen, sondern Methoden zu finden mit ihnen umzugehen.

„Und? fürchtest du dich schon vor der Geburt?“

Vielleicht denkt sich jetzt so manch eine von euch, die bereits eine oder mehrere Geburten erlebt hat, was schwafelt die hier so rosarot herum. Ich habe selbst noch keine Geburt erlebt und kann mich somit nur auf mein Innerstes verlassen, was sich für mich richtig oder falsch anfühlt.

Was sich definitv falsch anfühlt ist die Angstmacherei in unserer Gesellschaft.

Wie oft ich gefragt wurde, ob ich Angst vor der Geburt hätte. Keine einzige Person hat mich allerdings bis jetzt gefragt, ob ich mich darauf freue. Eigenartig.

Das Erlebnis Geburt wird vom Großteil unserer Gesellschaft als etwas dargestellt, das Angst macht, unfassbaren Schmerz verursacht, man am besten schnell hinter sich bringt und am besten sofort wieder vergisst. Ist das nicht schade und traurig?

Ist es doch das Ereignis, auf das die gesamte Schwangerschaft abzielt und das einen genau dorthin bringt worauf man sich so lange gefreut hat – sein Baby endlich zu sehen und in Händen zu halten.

Es gibt Geburten, die laufen leider nicht wie im Bilderbuch ab und das ist natürlich ebenfalls Teil der Realität. Wenig zu planen, informiert und offen gegenüber allen möglichen Situationen zu bleiben, finde ich daher enorm wichtig.

Noch wichtiger für mich ist aber grundsätzlich von einem schönen und positiven Geburtserlebnis auszugehen, neugierig und aufgeregt zu bleiben etwas absolut Einzigartiges zu erleben!

So habe ich mich auf die Geburt vorbereitet

Es gibt den schönen Spruch „Train your mind and the body will follow.“ und so habe ich es auch für mich gehalten. Bei meinen Vorbereitungsmaßnahmen, wenn man sie so nennen will, habe ich mir daher nicht nur Dinge für den Körper herausgepickt, sondern vor allem versucht mich mental gut vorzubereiten.

Mentale Vorbereitung

Achtsamkeitstraining (Mindfulness)

Achtsamkeitstraining ist etwas, das ich schon sehr lange mache, mal intensiver mal weniger.

Sich auf das Erleben im aktuellen Moment zu konzentrieren und dabei zu versuchen Situationen und Menschen so wenig zu bewerten wie möglich, ist allerdings gar nicht so einfach. Wenn man regelmäßig Mindfulnessmediationen macht, merkt man aber relativ schnell deren Einfluss auf den eigenen Alltag.

Man wird ruhiger, hat plötzlich diese sonst oft fehlende Sekunde sich zu überlegen, ob das Aufregen über eine Situation sich wirklich lohnt, geht mit offeneren Augen durch den Tag und lebt viel aufmerksamer im Hier und Jetzt. Mein Leben hat sich durch Achtsamkeitsübungen auf jeden Fall bereichert und das Erlernte nehme ich auch mit zur Geburt. Allen interessierten Neulingen empfehle ich als Einstieg für angeleitete Achtsamkeitsmeditationen die Apps Headspace oder Smiling Mind.

Auf Youtube findet man auch speziell auf Empfängnis, Schwangerschaft und Geburtsvorbereitung abgestimmte Mindfulnessmeditationen.

Bücher

Bei meiner Suche nach Mindfulnessübungen für die Geburt, bin ich auf das Buch Mindful Birthing gestoßen. Was mir daran besonders gut gefällt ist wieder der Fokus sich auf den Moment zu konzentrieren und im Jetzt zu erleben. Keine Angst zu haben vor der nächsten und übernächsten Wehe, sondern lieber die Wehenpause gut nützen, um sich zu entspannen.

Der Wehenschmerz, den man sich als Erstgebärende kaum vorstellen kann und der bei den meisten Angst verursacht, wird hier nicht klein- oder weggeredet. Vielmehr werden die verschiedenen Empfindungen (Dehnungsschmerz, Brennen, etc.) erklärt und Methoden wie man sich darauf vorbereiten, einlassen und damit umgehen bzw. sich auch während einer Geburt bestmöglich entspannen kann.

Das zweite Buch, das ich auf Empfehlung einer Freundin verschlungen habe, ist Die selbstbestimmte Geburt. Ina May Gaskin, Hebamme und wahre Pionierin für die natürliche Geburt, bestärkt einen mit ihrem Buch, ihren Erfahrungen und den vielen positiven Geschichten, auf die Kraft und Fähigkeiten des eigenen Körpers zu vertrauen. Die unglaublichen Abläufe und das Zusammenspiel der Hormone während der Geburt im weiblichen Körper werden so grandios erklärt, dass man aus dem Staunen nicht mehr herauskommt und sich für seine Gebärmutter am liebsten ein Fanshirt drucken möchte. So dankbar man für die medizinische Unterstützung bei Geburten heutzutage sein kann, so viel Vertrauen darf man auch haben, dass es die Natur grundsätzlich so eingerichtet hat, sein Baby auf natürlichem Wege auf die Welt bringen zu können (vorausgesetzt man möchte das so).

Dieses Buch empfehle ich allen werdenden Mamas, besonders jenen die sich vor der Geburt fürchten oder glauben sie schaffen es nicht. Man fühlt sich wirklich sehr, sehr bestärkt nach dem Lesen!

Die Hebammensprechstunde ist ein Klassiker der Nachschlagewerke für alle die nach Naturheilkundemethoden für die Zeit der Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett und Stillzeit suchen. Das Buch war mir Woche für Woche bis jetzt ein wunderbarer Begleiter hindurch durch die gesamte Schwangerschaft und von den drei Büchern wahrscheinlich das „technischste“ in den Erklärungen.

Das Buch ist eine wunderbare Kombination aus Informationen für Körper und Geist und für jedes Problem(chen) findet sich eine natürliche Abhilfe im Bereich der Kräuterheilkunde, Aromatherapie und Homöopathie.

Geburtsberichte anderer Frauen zu lesen mag für viele vielleicht verlockend sein, ich habe mich allerdings bewusst dagegen entschieden.

Jedes Schmerzempfinden ist anders, jede Tagesverfassung ist anders, jede Schwangerschaft verlief anders, jede Hebamme agiert anders, jedes Krankenhaus/Geburtshaus/Heim bietet andere Umstände. Es sind so viele Faktoren die ein Geburtserlebnis beeinflussen, ich möchte meines gerne so unvoreingenommen und wertfrei wie nur möglich erleben.

Körperliche Vorbereitung

Neben dem Besuch eines Geburtsvorbereitungskurs bei unserer Wahlhebamme, wo ich mit meinem Mann gemeinsam schon mal verschiedene Gebärpositionen, Entspannungsübungen und Atemtechniken ausprobieren und erlernen konnte, gibt es noch einige Hilfsmittelchen mit denen ich meinen Körper versuche auf die Geburt vorzubereiten und einzustimmen.

Die Empfehlungen hierfür kamen entweder direkt von meiner Hebamme oder finden sich auch im oben erwähnten Buch Die Hebammensprechstunde.

(Achtung! Wirklich erst ein paar Wochen vor dem errechneten Termin mit diesen Methoden starten, einiges davon ist wehenfördernd)

Akupunktur

Einmal pro Woche spiele ich Voodoo-Puppe und gehe zur geburtsvorbereitenden Akupunktur. Hier werden Punkte in den Beinen und Füßen angestochen, die bewirken, dass sich der Muttermund während der Geburt schneller öffnet und die Geburtszeit somit verkürzt wird. Die Aufzeichnungen vor Ort belegen, dass die meisten Mütter die sich akupunktieren ließen, eine Zeit von 1-2 Stunden in der Eröffnungsphase einsparten.

Heublumendampfbad

Man nehme eine Handvoll Heublumen (aus der Apotheke) brühe sie in einer Schale mit heißem Wasser auf, stelle sie in Klo und setze sich dann für 10 Minuten auf die Schüssel. Die Heublumendämpfe unterstützen die Aufweichung des Muttermunds und dessen Dehnung während der Geburt.

Leinsamen

Täglich 1 EL Leinsamen in etwas Wasser angemischt zu sich zu nehmen ist nicht nur aufgrund der Omega-3-Fettsäuren und der positiven Auswirkung auf den Verdauungstrakt extrem gesund. Er verstärkt zudem die Schleimbildung und soll die Babys daher besser rausflutschen lassen.

Himbeerblättertee

Ich trinke täglich ca. 2 Tassen Himbeerblättertee. Auch dieser hat positive Auswirkungen auf die Dehnung des Muttermunds und wirkt zudem wehenfördernd.

Epi-no/Dammmassage

Der Prozentsatz an durchgeführten Dammschnitten ist in vielen Krankenhäusern glücklicherweise rückläufig. Wenn der gebärenden Frau genug Zeit gelassen wird, dass sich der Muttermund dehnen kann und das Köpfchen gut durchpasst, gibt es entweder keinen oder wenn einen natürlichen, oftmals viel kleineren Riss der um vieles besser verheilt als ein Schnitt. Allerdings gibt es auch hier unterstützende Maßnahmen die man vorab treffen kann, um den Dammbereich zu schützen bzw. vorzubereiten.

Mit der Dammmassage bin ich leider so gar nicht zurechtgekommen, nicht zuletzt weil ich mit dem riesen Bauch unnterhalb nichts mehr sehe und ich mir auch irgendwie nicht sicher war, ob ich diese Handgriffe auch richtig drauf hatte.

Viel, viel besser komme ich mit dem Epi-no zurecht, einem aufpumpbaren Silikonballon, der je nach Modell zur Geburtsvorbereitung und Beckenbodentraining oder auch zur Rückbildung eingesetzt werden kann. So funky wie mir das Teil am Anfang erschien, so toll finde ich es. Man kann zum einen seinen Dehnungsfortschritt anhand einer Tabelle ablesen und zum anderen schon ein kleines bisschen vorahnen wie sich dieses brennende Dehnungsgefühl später anfühlen wird.

Man bleibt beim Training allerdings immer unterhalb der Schmerzgrenze, also keine Angst. Am wichtigsten ist es sich damit nicht zu stressen und den Zentimetern nachzujagen!

Das nehme ich zur Entbindung mit

Ich habe es mir natürlich nicht nehmen lassen für den Tag der Tage auch ein paar Beautyhelfer einzupacken.

Was und ob ich davon dann verwenden werde, steht natürlich noch in den Sternen. Sie sind auf jeden Fall eingepackt und bereit für den Einsatz:

Nachdem es für mich nichts Schlimmeres gibt als Hitze und ich mir sagen hab lassen, dass es in einem Kreißsaal ganz schön warm ist, darf ein Wasserspray nicht fehlen.

Zusätzlich habe ich auch einen entspannenden Rosenwasserspray und den beruhigenden SOS Spray von Primavera mit Orangenblüten-, Rosen- und Hamameliswasser im Gepäck.

Balea Wasserspray // 150 ml // EUR 1,45 (bei dm)

Safeas Rosenwasser Hydrolat // 75 ml // EUR 12,90 (z. B. bei Biomazing)

Primavera SOS Spray // 30 ml // EUR 7,90 (z. B. online, Reformhaus oder Biosupermarkt)

Eine Massage des unteren Rückens während der Wehen soll sehr wohltuend und entspannend sein. Somit hat es auch ein Jojobaöl in mein Täschchen geschafft, mit dem sich dann mein Mann die Zeit an meinem Rücken vertreiben darf. Mal sehen, ob ich es dann wirklich gut finde berührt und massiert zu werden. Da gibt es ja auch unterschiedliches Empfinden in der heißen Phase.

Zwei ätherische Öle aus meiner Sammlung dürfen ebenfalls nicht fehlen – Lavendel zur Entspannung und Beruhigung. Das kann beispielsweise auch für die Rückenmassage ins Jojobaöl gemischt werden. Rosmarinöl hilft laut meiner Hebamme gut und anregend bei Kreislaufproblemen. Leider bin ich was das betrifft, vor allem bei Hitze und Schmerz, sehr sensibel. Das Öl muss daher mit!

Primavera Jojobaöl // 50 ml // EUR 9,90 (z. B. online, Reformhaus oder Biosupermarkt)

Primavera ätherisches Lavendelöl fein // 5 ml // EUR 8,50 (z. B. online, Reformhaus oder Biosupermarkt)

Primavera ätherisches Rosmarinöl Campher // 5 ml // EUR 6,90 (z. B. online, Reformhaus oder Biosupermarkt)

Die Bachblüten Rescue Tropfen habe ich schon zu Schul- und Studienzeiten vor nervenaufreibenden Prüfungssituationen genommen. Die Blütenmischung bietet schnelle Hilfe bei Stress und Anspannung und eignet sich auch wunderbar für die Zeit vor und nach der Geburt, um das seelische Gleichgewicht wiederherzustellen.

Bach Original Rescue Tropfen // 10 ml // EUR 7,80 (in der Apotheke)

Ein Lippenbalsam darf angeblich auch nicht fehlen, da es durch das Veratmen der Wehen mit geöffnetem Mund sehr schnell trockene Lippen gibt.

Hurraw Almond Lip Balm // 4,3 g // EUR 5,99 (z. B. bei Ecco-Verde)

Nachdem ich hoffe ambulant entbinden zu können, sprich innerhalb von 24 Stunden wieder nach Hause zu fahren, benötige ich hauptsächlich Dinge für die eigentliche Geburt. Meine Tasche ist allerdings so gepackt, dass ich auch für einen längeren Aufenthalt gerüstet bin, wenn es die Situation nun mal so verlangt.

Wie schon gesagt, die Devise ist offen zu bleiben für alles was kommt. Die Hauptsache ist, dass unser Babylein gut auf die Welt kommt und wir alle gesund und überglücklich unser Familienleben zu dritt beginnen dürfen.

1 Kommentar zu „Vegane Schwangerschaft – Vorbereitung auf die Geburt“

  1. Der Text hätte ja fast von mir sein können, zumindest vor der Geburt meines ersten Kindes Anfang Mai :DIch hatte auch überhaupt keine Angst vor der Geburt und bin da ganz entspannt ran gegangen. Hatte mich intensiv damit befasst, was da so alles passiert und wie der Ablauf ist, hatte mir unzählige Geburtsberichte angeguckt/gelesen, negativ wie positiv. Ein schlechtes Gefühl hatte ich dabei nie. Ich war mir sicher: Alles wird gut, ich schaffe das. Auch als ich über den Termin ging, war ich nicht aufgeregt oder fieberte der Geburt entgegen. Ich war völlig entspannt (im Gegensatz zu meinem Umfeld).Auch als es dann los ging (mit Blasenriss), war ich die Ruhe selbst. Ich weckte meinen Mann, der noch sein Mittagsschläfchen hielt, ging duschen, habe die restlichen Sachen gepackt und wir haben noch Abendbrot gegessen. Dann sind wir erst ins Krankenhaus gefahren. Im Nachhinein finde ich es schon seltsam, aber ich war wirklich die Ruhe selbst. Es war einfach surreal für mich.Was ich nun sagen kann…so wirklich kann einen nichts auf die eigentliche Geburt vorbereiten, auf den Schmerz, den man nicht beschreiben kann, da es nichts Vergleichbares gibt. Aber ich habe selbst gemerkt, wie wichtig der Kopf bei der ganzen Sache ist. Und wie ausschlaggebend eine gute Hebamme ist. Ich hatte leider gleich drei in der ganzen Zeit wegen Schichtwechseln. Die erste Hebamme war super, die zweite leider unfähig, viel jünger als ich, eher hilflos. Für sie war ich aber auch eine entspannte Gebärende, würde ich behaupten, denn ich brauchte sie gar nicht. Ich veratmete allein vor mich hin und wollte meine Ruhe haben. Sie meinte auch, ich bräuchte sie ja gar nicht, weil ich das so gut mache. Doch als nach 8 Stunden Wehen die Nacht durch bis frühs um 6 der Gebärmuttermund nur einen verdammten Zentimeter mehr auf war (auf 3cm), entglitt mir die Situation. Und daran merkte ich, wie wichtig die Kopfsache war. Ich war verzweifelt, bekam Angst, der Schmerz war unerträglich und in meinem Kopf war nur noch „ein Zentimeter in 8 Stunden“. Die junge Hebamme half mir gar nicht, wollte mir nur permanent einen Einlauf andrehen, den ich nicht wollte. So weinte ich ohne Tränen, atmete nicht mehr richtig die Wehen weg, bemerkte weder Anfang noch Ende, alles war nur noch schlimm, ich hatte einen Zusammenbruch, flehte meinen Mann an, ich könne nicht mehr, ich brauche einen Kaiserschnitt…ich weiß nicht, wie lange das ging. Gefühlt unendlich lange, aber es war vielleicht einen halbe Stunde. Die Wehen kamen übrigens von Anfang an in 3 Minuten Abständen. Atemtechniken hatte ich übrigens auch keine eingeübt. Meine Hebamme von zu Hause meinte, das bringe eh nichts. Man würde das dann schon automatisch machen, wie es einem gut tut. Damit hatte sie auch recht. Das ging bei mir wie von alleine.Dann kam der Schichtwechsel, der mir meine Geburt quasi „gerettet“ hat. Die neue Hebamme gab mir Buscopan für den Muttermund, hing mich an einen Schmerztropf. War die Ruhe selbst. Ich setzte mich, mein Mann gegenüber, nahm mein Veratmen wieder ordentlich auf und es wurde viel, viel besser. Zwei Stunden später war dann auch schon der Muttermund komplett offen. Da sieht man mal, was Entspannung bewirken kann. Mich durfte übrigens während der Geburt niemand anfassen von wegen Massagen oder sonst was. Ich wollte nur für mich sein, allein mit den Wehen und mir. Und das war okay. Ich wusste, Hebamme und mein Mann sind gleich in der Nähe und das half mir. Was mir auch half: sich auf keine Gebärpositonen versteifen. Ich wusste auch, dass es heißt, am besten aufrecht,immer wieder wechseln und so weiter. Aber man muss es eben dann so machen, wie es sich am besten anfühlt. Das war bei mir die ersten 8 Stunden fast nur stehend, später auf dem Stuhl sitzend. Liegend hielt ich fast nicht aus, auch wenn ich dann so entbinden musste.Die Ruhe der Hebamme auch während der Presswehen strahlte total auf mich ab, und auch auf meinen Mann. Durch das stundenlange gleichmäßige Veratmen geriet ich dann auch irgendwie in einen Trance-Zustand.Was ich auch noch sagen muss: Dammmassage brachte rein gar nichts. Wenn das Kind ein Dickkopf ist, kann man da massieren wie man möchte 😀 Bei einem Kopfumfang von 36cm kann man eben nicht wirklich was entgegen setzen. Genau deswegen fand ich es auch gut, dass ich noch drei Tage im KH war. Ich hätte niemals nach Hause gehen können, so lädiert war ich. Ich konnte gerade so ins Bad schlurfen, mich kaum aufrichten, weil mein ganzer Brustkorb vom Schreien weh tat. Allerdings muss ich sagen, dass die Tage im KH richtig stressig waren und ich lieber zu Hause gewesen wäre. Erst da kam ich so langsam zur Ruhe.An was ich während der Geburt auch keinen Gedanken verschwendet habe: irgendwelche Hilfsmittelchen oder ein Bad. Dort gab es eine tolle Wanne, aber erst im Nachhinein ist mir aufgefallen, wie ich an sowas nicht gedacht habe. Auch nicht an meine mühevoll gepackte Kreißsaaltasche. Nichts habe ich davon verwendet, nicht mal Lippenpflege. Ich dachte einfach nicht daran. Auch hatte ich mir ewig überlegt, was ich so bei der Geburt anziehen soll. Hatte extra Sachen gekauft. Und was war? Ich blieb ziemlich lange in den Sachen, mit denen ich ins Krankenhaus gekommen war, und dann alles von mir zu werfen 😀 Es war mir herzlich egal. Ich habe absolut nicht drüber nachgedacht oder mich unwohl gefühlt.Dass man die Schmerzen der Geburt vergisst, sobald das Baby da ist, kann ich auch nicht unterschreiben. Bis heute weiß ich alles noch genau, auch wenn ich den Schmerz nicht mehr nachempfinden kann.Es hilft unglaublich, nach der Geburt darüber zu sprechen. Über alles. Und auch dann Gefühle zuzulassen, egal, wie sie sind. Ich hatte meinen Mann bereits vorgewarnt, er solle sich ja nicht wundern, wenn ich plötzlich anfangen zu weinen 😀 Zum Stressabbau wirkt das wahre Wunder.Ich wünsche dir jedenfalls eine problemlose Geburt ohne Komplikationen 🙂 Bin gespannt zu hören, wie du es letztendlich empfunden hast. Wäre interessant zu wissen, wie du diesen Artikel hier von dir nach der Geburt bewertest.

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