Warum wir nicht in den Zoo gehen.

Orang-Utan im Tiergarten Schönbrunn. (c) Once Upon A Cream

Ich war schon so lange nicht mehr im Wiener Zoo, dass ich kurz unsicher war bei welcher U-Bahn-Station ich überhaupt aussteigen muss. Früher war ich oft im Zoo, sehr oft. Ich war Mitglied beim Verein Freunde des Tiergarten Schönbrunn und konnte so das ganze Jahr über gratis in den Zoo gehen. Als Kind und Jugendliche war es sogar ziemlich lange mein Berufswunsch einmal als Tierpfleger oder in der Zoodirektion zu arbeiten. Einzig und allein aus Faszination und Liebe zu den Tieren. Damals hatte ich vieles was ich heute über Zoos weiß nicht einmal erahnt, irgendwie hat mich aber immer schon ein komisches Bauchgefühl bei jedem Tiergartenbesuch begleitet.

Geparden im Tiergarten Schönbrunn. (c) Once Upon A Cream

Als ich heute mit meiner Kamera schließlich bei der richtigen Station ausgestiegen und zum Zoo marschiert bin, hatte ich Herzklopfen und einen fetten Kloß im Hals. Ich hätte mir nie gedacht, dass ich jemals wieder einen Zoo betreten werde. Oft kommt es eben anders. Ich stecke gerade mitten in einem Fotografiekurs, bei dem wir jede Woche ein anderes Thema bekommen, zu dem wir unsere Fotos schießen sollen. Diesmal lautete das Motto „Etwas, das ihr nie fotografieren wollt, keine Leidenschaft dafür habt oder es euch extremes Unbehagen bereitet“. Nachdem ich für einen Moment an die Fleischtheke gedacht habe, hat sich kurze Zeit später der Gedanke an einen Zoobesuch in meinen Kopf geschlichen. Ich wollte den Zoo allerdings so zeigen wie ich ihn heute sehe, nämlich als Ort der Lebewesen unter dem Deckmantel des Artenschutzes die Freiheit nimmt, als Vergnügungspark zur Unterhaltung der Menschen und als Profit-getriebenes Unternehmen. Nachdem alle Fotos immer vor der Klasse besprochen werden, habe ich so auch die Chance ein paar meiner Mitstudierenden sowie den Vortragenden zusätzlich zum Nachdenken anzuregen.

Orang-Utan im Tiergarten Schönbrunn. (c) Once Upon A Cream

Ich selbst habe den gestrigen Zoobesuch zumindest für den Großteil erstaunlicherweise gut verkraftet, denn ich habe versucht mich voll auf die Kameratechnik und mein Vorhaben zu konzentrieren. Bei den Elefanten und vor allem beim Besuch im Orang-Utan Haus konnte ich mich aber leider nicht mehr halten. Vor dem Besuch der Affen hatte ich extremen Bammel, weil ihre Ähnlichkeit zu uns Menschen (wir teilen 97 % unserer DNA mit Orang-Utans und sogar 99 % mit Schimpansen) es für mich noch schlimmer macht sie hinter Glas oder Gitter eingesperrt zu sehen. Ihre Hände, ihre traurigen Blicke, das tut mir unendlich im Herzen weh. So habe ich auf Augenhöhe weinend meine Fotos geschossen und mich schnell weg von den verdatterten Blicken der anderen Zoobesuchern und Kindern auf das nächste Besucher-WC verzogen.

Gängige Annahmen über Zoos und was eigentlich dahinter steckt!

Da es viele Menschen, so wie mich früher, aus Faszination zu den Tieren in den Zoo zieht, möchte ich diesen Blogeintrag auch dazu nützen, um einige weitverbreitete Annahmen über Zoos durch eine andere Brille zu betrachten:

1. “Ohne Zoos wären manche Tierarten schon längst ausgestorben.”

Eines der am meisten vorgeschobenen Rechtfertigungen für Zoos ist die des Artenschutzes und der Wissenschaft. Es ist traurig und wahr, dass es einige Spezies nicht mehr geben würde, hätten sie nicht in Zoos als einer Art Arche Noah überlebt. Allerdings ist der Großteil der in Zoos ausgestellten Tiere gar nicht vom Aussterben bedroht. Betroffen sind eher speziellere Arten, die für den Besucher jedoch nicht so attraktiv und für den Zoo daher nicht rentabel sind. Artenschutz macht meiner Meinung nach nur Sinn, wenn es das Ziel ist die Tiere irgendwann wieder in ihren natürlichen Lebensraum auszuwildern. Bei den meisten Tieren die in Zoos geboren und den Umgang mit Menschen gewöhnt bzw. von ihnen abhängig sind, ist das niemals möglich. Die Sterberate mancher Tiere sind in Zoos ist sogar höher als in der freien Wildbahn.

2. “Die Tiere sind glücklich im Zoo.”

Ein Blick in die traurigen Augen eines Orang-Utans vor der Glasscheibe sollte genügen, um diese Frage mit Nein zu beantworten. Eine Mutter habe ich zu ihrem Kind sagen gehört:

„Ich glaube, der ist traurig. Das ist so, als würde man dich für den Rest deines Lebens in deinem Zimmer einsperren.“

Genau das ist der Punkt.

Ein Zoo ist eine Ausstellung lebender Tiere, die einen hohen Preis dafür bezahlen müssen, dass der Mensch jederzeit einen Geparden oder einen Eisbären live sehen kann. Selbst in einer Wohnung sein Leben lang eingesperrt zu sein, reicht für einen Menschen wahrscheinlich schon aus um den Verstand zu verlieren. Selbst Tiere, die im Zoo geboren wurden, haben einen starken Jagddrang, einen enormen Bewegungsdrang oder leben in so komplexen Sozialstrukturen die nicht simuliert werden können.

Was wir als Menschen auf den ersten Blick vielleicht als glücklich wahrnehmen, sieht im tiefsten Inneren oftmals ganz anders aus. Freiheit ist das höchste Gut, das man als Lebewesen besitzen kann und das jemandem zu nehmen, der sich dagegen nicht einmal wehren kann nur, um damit Geld zu verdienen, ist für mich absolut inakzeptabel.

3. “Im Zoo werden alle Tiere artgerecht gehalten.”

Wer sich tatsächlich schon einmal die Infotafeln vor einem Tiergehege durchgelesen hat, wird vielleicht gemerkt haben wie absurd das Wort „artgerecht“ in Verbindung mit dem Zoo eigentlich ist. Vor dem Eisbärenbecken steht wie geschickte und ausdauernde Schwimmer Eisbären sind. Ihr Körperbau, ihre Haut und das Fell sind evolutionär perfekt auf ein Leben in der Arktis abgestimmt. Wo ist das Packeis und der Schnee im Zoo? Ich sehe es nicht. Elefanten legen in freier Wildbahn täglich bis zu 30 Kilometer zurück und leben in großen Herden, die sich über Generationen erstrecken. Sie haben ein unglaubliches Langzeitgedächtnis und sind sehr sensibel. Auf all das kann sich ein Zoo niemals einstellen und es führt nicht nur zu erheblichen physischen und psychischen Belastungen, es vermittelt auch ein völlig falsches Bild der Tiere.

Flusspferd im Tiergarten Schönbrunn. (c) Once Upon A Cream

Eisbär im Tiergarten Schönbrunn. (c) Once Upon A Cream

Ich hatte das Glück Elefanten in Südafrika in Freiheit beobachten zu dürfen. Wie klein, ehrfürchtig und verwundbar ich mich diesen großen und stolzen Tieren gegenüber gefühlt habe, das spürt man im Zoo nicht. Ich finde dieses Gefühl aber so enorm wichtig, denn im Zoo wird einem vermittelt, dass der Mensch – sogar schon ein kleines Kind – in der stärkeren Position ist und das Tier sich unterhalb einordnen muss. Artgerecht ist einzig und allein die Freiheit.

Elefanten im Tiergarten Schönbrunn. (c) Once Upon A Cream

4. “Sonst kann mein Kind ja niemals einen richtigen Elefanten sehen.”

Es gibt viele Dinge, die man niemals in seinem Leben sehen wird. Ich habe noch nie 10 Millionen Euro gesehen. Ich habe weder einen Blauwal noch Kim Kardashian gesehen. Würde mir einfallen zu verlangen, dass man sie deswegen einsperrt? Natürlich nicht, das wäre völlig absurd. Was kann der Elefant dafür, dass wir Menschen uns einbilden ihn im 13. Wiener Gemeindebezirk auf Abruf bereit täglich sehen zu können? Man muss nicht alles mit eigenen Augen sehen, um zu wissen, dass es existiert. Wenn es der Lebenstraum ist mit seinem Kind einen Elefanten zu sehen, dann muss man andere Wege finden respektvoll dorthin zu kommen wo der Elefant lebt. Einsperren kann nicht die Lösung sein.

Vögel im Tiergarten Schönbrunn. (c) Once Upon A Cream

5. “Kinder lernen im Zoo viel über die Tiere.”

Kinder lernen im Zoo, dass es menschlich möglich und OK ist Tiere einzusperren. Sie lernen, dass es normal ist eine Giraffe, einen Elefanten oder einen Tiger jederzeit sehen zu können, wenn man gerade Lust und Laune darauf hat. Sie lernen, dass es für Tiere feste Fütterungszeiten gibt, bei denen der Mensch einer Robbe einen Fisch in den Schlund wirft oder ein Löwe einem aufgefädelten Stück Fleisch auf einem Haken nachspringt.

Seelöwen im Tiergarten Schönbrunn. (c) Once Upon A Cream

Ich sehe keine Eltern die ihren Kindern die Informationstafeln vorlesen. Ich höre niemanden der erklärt, dass es so gut wie unmöglich ist einen Tiger zu sehen, weil er zu den scheusten Tieren der Welt gehört und sich dem Menschen fernhält. Im Zoo dreht er seine Runden auf einem platt getretenen Trampelpfad ganz knapp am Schaufensterglas bei den Zuschauern vorbei, wo schon eifrig darauf getrommelt wird, sobald sich das Tier nähert. Aus jeder Tierdokumentation oder jedem Buch lernt ein Kind mehr Wahrheiten über das Verhalten, das Aussehen und den Lebensraum von Tieren, als bei einem Zoobesuch. Die meisten Kinder reagieren sehr sensibel  darauf, wenn Tiere leiden müssen. Warum will man ihnen dann vormachen, dass es den Tieren eingesperrt gut geht?

Seelöwen im Tiergarten Schönbrunn. (c) Once Upon A Cream

6. “Für Zoos steht das Wohl der Tiere an oberster Stelle.”

Ein Zoo ist kein NGO bzw. Tiergnadenhof, sondern ein Unternehmen, das Gewinn machen muss. Dementsprechend ist die Unternehmensstrategie ausgerichtet. Bei einem Zoo spielen die Besucherzahlen eine enorm wichtige Rolle und Besucher kommen nur, wenn sie etwas sehen und etwas geboten bekommen. Wer würde wieder und wieder einen beachtlichen Eintrittspreis bezahlen, wenn man dort keine Tiere sieht? Das erklärt, warum es in vielen Gehegen nicht ausreichend Rückzugsmöglichkeiten für die Tiere gibt, sodass sie sich einfach zeigen müssen. Tierbabys passieren nicht zufällig, denn sie bringen die meiste Publicity für den Zoo und ebenso hohe Besucherzahlen. Man denke schon allein an das internationale Interesse an Knut dem Eisbären aus dem Berliner Zoo. Es besteht daher ein großer Druck regelmäßig Nachwuchs zu beschaffen. Dabei werden die alten oder zuchtunfähigen Tiere oftmals ausrangiert.

Wenn man so durch den Zoo spaziert sieht man Merchandising, Imbissbuden und überall Möglichkeiten zusätzlich sein Geld zu lassen. Man sieht Sponsorennamen auf glänzende Täfelchen gedruckt, die so fernab von Artenschutz und Tierwohl wirtschaften, das es scheinheiliger nicht geht. Aber so lässt sich dort wo sich täglich viele Menschen tummeln als „Tierschutzpate“ ein bisschen gute PR abstauben. Was es in Zoos kaum gibt, sind (freiwillige) Mitarbeiter die sich vor jedem Gehege darum kümmern, dass nicht an die Scheiben geklopft, nicht geschrien wird oder die Tiere belästigt werden. Da werde ich in jedem Schuhgeschäft öfter angesprochen, ob ich Fragen habe oder etwas Bestimmtes suche.

 

Statt Zoo – Besuch einer tierfreundlichen Alternative!

Ich kann es noch sehr gut nachvollziehen, dass Zoos eine Faszination auf Menschen ausüben und es auch ein äußerst unterhaltsames Nachmittagsprogramm für Familien ist. Wer den Zoo bisher nur als Happy Place erlebt hat und überhaupt bis hierher gelesen hat, vor dem ziehe ich hiermit meinen Hut für die Bereitschaft über den Tellerrand hinausblicken zu wollen. Tiere sind wunderbare Geschöpfe und ich finde es ist unsere Pflicht sie zu respektieren, sie zu schützen und ihren Lebensraum zu erhalten so lange es in unserer Macht steht.

1. Lebenshöfe & Tiergnadenhöfe

Wenn ihr den Bezug zu Tieren sucht und euren Kindern gerne etwas über Tiere nahebringen möchtet, dann empfehle ich einen Besuch in einem Gnadenhof oder einer Auffangstation. In seriösen Tiergnadenhöfen und Auffangstationen steht das Tier im Mittelpunkt und es werden entsprechende Rahmenbedingungen geschaffen, um ihren Bedürfnissen so gut es geht gerecht zu werden. Tiergnadenhöfe und Wildtierstationen gibt es auf der ganzen Welt, somit ist auch ein Zoobesuch im Ausland sehr gut durch eine tierfreundliche Alternative zu ersetzen. Ich habe bereits einige dieser wunderbaren Orte bereist und kann einen Besuch vor allem mit Kindern nur wärmstens empfehlen. Lest mehr darüber in meinem Blogbeitrag über Tiergnadenhöfe.

2. Naturhistorische Museen

Wenn Kinder einen Dino sehen möchten, geht man wie selbstverständlich ins Museum. Warum nicht auch, um über Elefanten zu lernen? So nah kommt man im Zoo auch niemals ran. Warum ich finde, dass Kinder viel mehr von einem Besuch im NHM als vom Zoo haben, abgesehen davon, dass es nicht nur tierfreundlicher, sondern auch nachhaltiger und lehrreicher ist, könnt ihr in meinem Artikel über unseren Besuch im Naturhistorischen Museum nachlesen.

 

Quellen & weiterführende Links:

42 Kommentare zu „Warum wir nicht in den Zoo gehen.“

  1. Liebe Daniela,Vielen Dank für diesen Post – du sprichst mir leider aus der Seele! 🙁 Deine Fotos zeigen wirklich sehr eindrucksvoll die andere Seite des Zoos, derer sich viele Zoobesucher wohl nicht bewusst sind. Ich hoffe wirklich, dass die Menschheit eines Tages erkennen wird, dass sie eben nicht über allem steht – seien es andere Menschen, Tiere, die Natur,…

  2. Liebe Daniela,das hat dich bestimmt sehr viel Überwindung gekostet. Ich hab gerade Tränen in den Augen. Und das „nur“ vom Lesen. Vielen Dank im Namen der Tiere für diesen Blogeintrag und ein dickes Bussi aus München.

    1. Once Upon A Cream

      Liebe Claudi, ja es war irrsinnig hart. Aber auch eine sehr wertvolle Erfahrung nochmal dort zu sein und es mit anderen Augen zu sehen. Ich schätze die Arbeit von „undercover“ Tierrechtsaktivisten nun auch noch mehr. Sich in die Situationen zu begeben die gegen seine ethischen Grundsätze dermaßen verletzen und sie mit eigenen Augen zu sehen ist unglaublich schlimm. Ich könnte mir z.B. nie vorstellen in einer Tierfabrik, einem Schlachthof oder einer Pelzfarm zu fotografieren. Das sind wirklich wahre Helden! Bussi nach München

  3. Wow was für ein wirklich super toller Beirtag. Richtig klasse geschrieben.Liebe Grüße Lisa <3http://hellobeautifulstyle.blogspot.de/https://www.youtube.com/channel/UCPoU_ebFxQsjhAwy8bjlPiA

  4. Ich wollte früher auch immer in einem Zoo arbeiten um Tieren nahe zu sein bzw. zu helfen. Auch ich habe vor einem Jahr damit angefangen über den Hintergrund nachzudenken. Von der Schule aus, besuchten wir das Haus des Meeres und ich war erschrocken. Ich hatte schon immer einen Faible für Schlangen, insbesondere für Anacondas und musste dort miterleben, dass diese wunderschönen Reptilien sich nicht einmal der Länge nach voll ausstrecken können. Das wäre, wenn wir Menschen unser Leben lang in einem 1m hohen Raum leben müssten… Über die Verhältnisse habe ich mich dort auch laut geäußert und meine Mitschüler darauf aufmerksam gemacht, doch fast niemand wollte die WAHRHEIT hören… Ich war zutiefst enttäuscht und wollte nie wieder in einen Zoo. Helfen will ich Tieren immer noch.Ich finde es toll, dass du dir dieses Thema annimmst. Mach weiter so und öffne Menschen die Augen. Tiere dürfen nicht „unter“ uns stehen, sondern wir müssen gemeinsam mit ihnen leben!

    1. Once Upon A Cream

      Puh, das Haus des Meeres habe ich nicht mal ertragen, als ich sogar noch in den Zoo gegangen bin. Was für ein trauriger und vor allem dunkler Ort. Ja leider, ertragen viele Menschen die Wahrheit nicht. Sie ist unbequem und traurig, aber dafür sind wir nun mal verantwortlich. Danke dir für deine Worte! Liebe Grüße, Daniela

  5. Was für ein toller Post! Danke, dass Du dieses Thema weiter in die Öffentlichkeit rückst und zeigst, wie man -ohne in den Zoo- zu gehen, wunderschöne Tierarten entdecken kann. Danke, dass Du den Tieren eine Stimme gibst. Ich schäme mich für uns Menschen, dass wir es nötig haben, andere Lebewesen so derart zu unterdrücken, auszunutzen und das auch noch an unsere Kinder weiter geben. Wir halten uns für das intelligenteste und fortschrittlichste Lebewesen der Welt. Nein, des Universums. Doch das, was wir anrichten, ist alles andere als das. Es ist unfassbar traurig. Umso schöner, dass es Menschen wie Dich gibt, die den Spies etwas umdrehen und anderen die Augen öffnen! Danke, mach bitte weiter so und lass Dich nicht unterkriegen! :)Ganz liebe GrüßeEvawww.chevassion.com

  6. Danke für diesen Beitrag. Ich war neulich zum ersten Mal seit vielen Jahren wieder im Zoo, mit meiner 2-jährigen Tochter. Der Besuch hat mich so traurig gemacht. Die Gesichter der Affen, der Bär, der hinter der Glasscheibe wie aufgezogen im Kreis läuft, der unruhige schwarze Panther in seinem Käfig…Meiner Tochter hat es im Übrigen auch nicht gefallen. Als wir im Affenhaus waren, stand sie vor der Scheibe und hat ihre Hand ans Glas gehalten. Direkt dahinter saß ein Orang Utan und blickte ihr ins Gesicht. Da drehte sie sich zu mir herum und sagte: „Mama. Affe weint!“Mit Kloß im Hals haben wir uns auf den Heimweg gemacht. Wir gehen da nicht mehr hin.

    1. Deine Tochter ist sehr süß und weise. Das hat sie bestimmt von dir. :-)Schön, zu sehen, dass es auch anders geht und es Kinder gibt die sich darüber Gedanken machen.Das hat mich gerade echt berührt.

  7. Dein Post zum Montag Morgen ist zwar traurig, aber wahr. Ich war auch schon lange nicht mehr in einem Zoo, weil das finde ich einfach nicht sein muss. Früher als Kind ging mein Papa mit mir oft hin und irgendwie verstehe ich es ja auch. Er hat mir übrigens die Tafeln vorgelesen und mir auch gesagt, dass das alles nicht ganz so normal ist und die Tiere sich anders verhalten, wenn sie nicht eingesperrt sind. Deshalb ist mein Zugang dazu wohl generell ein bisschen anders. Du hast eine sehr interessante, wenn auch traurige Seite der Zoos beleuchtet und bringst vielleicht einige damit zum Nachdenken, und das ist das Wichtigste.xxKatwww.teastoriesblog.com

  8. Danke für diesen tollen Post, die Leute im Restaurant haben mich schon blöd angeschaut, weil ich einfach nicht meine Tränen zurück halten konnte. Du sprichst mir total aus der Seele, war schon seit Jahren in keinem Zoo mehr und du hast mich gerade wieder total in meiner Entscheidung bestärkt!

  9. Liebe Daniela,danke für diesen Artikel. Seit ich vegan lebe, denke ich auch immer mehr über „diese Aspekte“ des vegan-seins nach.Auch ich kann nicht mehr in den Tierpark gehen, obwohl ich noch vor 2 Jahren eine Jahreskarte dort hatte.Ich empfinde es als Prozess. Als Bewusstseinswandel. Durch den Weg ins vegane Leben ist bei mir ganz viel ins Rollen gekommen und es geht immer weiter.Es gibt viele Dinge, die ich jetzt einfach nicht mehr tun kann. Käse essen und eben auch einen Zoo besuchen.Ich finde es sehr mutig von dir, dass du diese Fotos gemacht hast und danke dir dafür, dass du sie mit uns teilst.Alles LiebeStefanie

  10. Oh mein Gott, du hast Esther und ihre Familie besucht? Jetzt bin ich aber wirklich unglaublich neidisch, das steht ganz groß auf meiner To-Do-Liste! : ) Hast du dazu einen Blog-Eintrag verfasst?Ein sehr schöner Artikel übrigens!

    1. Once Upon A Cream

      Leider noch nicht, aber das steht auch noch auf meiner Liste! Auf Gut Aiderbichl und im Bärenwald war ich schon und heuer im Sommer bin ich endlich bei The Gentle Barn (hoffentlich auch Farm Sanctuary, wenn es unser Zeitplan noch zulässt). Das war auch schon lange ein Traum von mir. Da werde ich auf jeden Fall ausführlich darüber berichten 🙂

  11. Hut ab für diesen gelungenen Beitrag.Auch die Bilder finde Ich sehr passend, sie unterstreichen nochmal dasw Geschriebene.Wie kam es im Fotokurs an?Ich war früher auch sehr oft im Zoo, wir hatten sogar eine Jahreskarte.Heutzutage würde Ich auch nicht mehr in den Zoo gehen.Was mir jedoch immer schon bewusst war, ist, dass Tiere in freier Wildbahn nicht nach geregelten Uhrzeiten gefüttert werden und ihr Fleisch auch nicht tot auf Bäumen hängt, sondern sie es jagen müssen. Aber Ich kann mir auch gut vorstellen, dass es viele andere Kinder nicht wussten und wissen.Liebe Grüße,êtres

  12. Ich wollte am Donnerstag mit meiner kleinen Schwester in den Zoo… werde mir das nochmal gut überlegen.Danke für den Denkanstoss.Liebe Grüsse aus BernPerrine

  13. Als ich den Urang Utan gesehen habe, kamen mir sofort die Tränen… So sensible Tiere…Alle… Sie gehören nicht zur Show gestellt..

  14. Hallo liebe Daniela, ich bin schon immer ein tierliebhaber und interessiere mich jetzt (mit 13) auch für tierschutz,vegetarisch,vegan etc.! Erst wenn man genauer darüber nachdenkt und deine Texte liest,lernt man die andere Seite des Zoos kennen. Ich möchte gerne Vegetarierin werden(auch wenn meine eltern das nicht so toll finden;) ) Hast du Tipps um besser „umsteigen“ zu können?Lg Katharina

    1. Once Upon A Cream

      Hallo Katharina, erstmals finde ich das supertoll, dass du dich in deinen jungen Jahren schon für diese Themen interessierst! Da freue ich mich immer besonders darüber 🙂 Ich war 12 Jahre lang Vegetarierin und das ist mir eigentlich sehr leicht gefallen. Da habe ich einfach Fleisch und Fisch weggelassen. Der Umstieg auf vegan war mit mehr Informationsbeschaffung verbunden. Ich habe eine Zeit lang verschiedene Lebensmittel ausgetauscht, z.B. Milch durch Soja-/Reis-/Mandelmilch ersetzt, keine Eier mehr gegessen, immer weniger Käse. Das setzt einen nicht so unter Druck und du kannst dir nach und nach einen Bereich aussuchen wo du dir Alternativen suchen kannst, z.B. Süßigkeiten. Mittlerweile gibt es schon sehr viele vegane Produkte im Supermarkt, da kannst du dich mal durchkosten. Hier sind noch ein paar super Artikel mit praktischen Tipps, die dir helfen könnten:http://www.veganblatt.com/einstieg-veganhttp://vegane-bewegung.de/vegan-leben/so-gelingt-der-umstieg.htmlhttps://onceuponacream.at/vegane-tierversuchsfreie-kosmetik-einsteiger-umsteiger/Alles Liebe & viel Erfolg!!

  15. Für ein Fotoprojekt im Rahmen meines Studiums war ich vor knapp zwei Jahren auch mal wieder im Zoo. Eigentlich hatte ich den Zoo als schöne Kindheitserinnerungen im Kopf. Umso schockierter war ich, als ich dann die grausame Realität gesehen habe. Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern wie schockiert ich war als ich vor dem ersten Gehege stand. Dieser Anblick hatte einfach so gar nichts mehr mit dem schönen Bild, das ich aus meinen Kindheitstagen in Erinnerung hatte, zu tun. Mich haben diese Bilder wirklich sehr geprägt und ich sehe heute den Zoo mit völlig anderen Augen.

  16. Liebe Daniela!Ich könnte vieles Schreiben und du hast zum Teil auch mich berührt. Doch eine Frage ist für mich noch immer offen: ist es denn besser Katzen in einer Stadtwohnung ohne Freigang zu halten?Was macht den Unterschied?Lieben GrußAstrid

    1. Once Upon A Cream

      Hallo Astrid, mittlerweile finde ich es ebenso freiheitsraubend eine Katze oder einen Hund in einer Wohnung zu halten. Wenn diese Tiere z.B. aus einem Tierheim geholt werden und so allerdings die Möglichkeit auf ein liebevolleres zu Hause und mehr Platz haben, finde ich es gegenüber dem Tierheim die bessere Alternative. Grundsätzlich hat meiner Meinung nach jedes Lebewesen ein Leben in Freiheit verdient. Alles Liebe, Daniela

  17. Ps. Tja, Kinder können auch sehr viele andere Dinge über Tiere im Zoo lernen; es kommt immer auf die Eltern an. Und…Ich könnte auch Bilder von toten Tieren in freier Wildbahn posten und alle würden zu Tränen gerührt sein und weinen. Ich schätze deine Meinung, aber doch immer ein bisschen zu plakativ Schwarz „gezeichnet“!

    1. Once Upon A Cream

      Was lernt ein Kind schönes über Tiere im Zoo, abgesehen davon wie sie in echt aussehen? Dieser Beitrag sollte in erster Linie zum Nachdenken anregen, das in Zoos nicht immer alles so fröhlich ist wie es auf den ersten Blick erscheint. Wenn ein Tier in freier Wildbahn stirbt ist das der Lauf der Natur, vorausgesetzt es wird nicht vom Menschen als Trophäe gejagt. Das rückt aber den Zoo für mich in kein besseres Licht. Nicht umsonst werden in unserer Gesellschaft Menschen ihr Leben lang in ein Gefängnis gesperrt, wenn sie etwas Schlimmes verbrochen haben. Ist bei den Tieren im Zoo nicht anders, nur dass die nichts verbrochen haben…

  18. […] Alle Makeup-Liebhaber erwartet auf Once Upon A Cream eine schön gestaltete Seite mit regelmäßigen Updates aus der Welt der Beauty. Doch das schlechte Gewissen bleibt draußen, denn alle vorgestellten Produkte sind vegan und tierversuchsfrei. Dass Daniela aber auch den Blick für’s große Ganze bewahrt und allgemein Themen aus dem veganen Leben anspricht, beweist sie zum Beispiel in ihrem letzten Beitrag „Ich war im Zoo.“ […]

  19. Liebe Daniela!Ich liebe deinen Blog, auch wenn ich leider (noch) keine vegetarierin bin,bin ich trotzdem durch deinen Blog dazu gekommen all meine Kosmetikartikel auf Tierversuchsfreie umzustellen, was mich richtig happy macht. Dein Artikel mit dem Besuch im Zoo gibt natürlich wirklich zu denken. Zudem ich wirklich meine Traumberuf als Tierpfelegrin wahr gemacht habe (aber nicht im Zoo arbeite sondern beim TA) aber natürlich auch meine Ausbildung dort hatte.Und ja ich fand das arbeiten dort damals toll und gehe gelegentlich auch in den Zoo weil ich die Atmosphäre dort so gerne (hatte). Natürlich weiss man das dort alles leider nicht Artgerecht ist, nur verdrängt man das wohl leider sehr gerne..Dein Artikel gibt einem wirklich zu denken und leider war ich noch nicht auf Gut Aiderbichl oder was ganz toll wäre mal zu „Gentle Barn“ zu sehen, die wirklich tolle Arbeit leisten! Was soll ich sagen….man redet sich manche Sachen schön, die es eigentlich nicht sind. Deine Bilder brechen einen richtig das Herz. Auch ich werde über Zoobesuche nun umdenken….danke für den tollen Artikel!

  20. Danke für deinen ehrlichen, authentischen Einblick von Tieren in Gefangenschaft! Ich empfinde es so wie du und es käme mir nicht in den Sinn ein Unternehmen der Tierausbeutung zu besuchen, um meine persönlichen Bedürfnisse zu stillen. Es bleibt zu hoffen, dass viele diesen Bericht lesen und ihren nächsten Besuch im Zoo überdenken. Zusammen werden wir das Bewusstsein dafür schaffen, dass alle Lebewesen – auch Tiere – das Recht haben auf Freiheit. Alles Gute & liebe Grüße, Isa

  21. Also etwas Gegensteuer darf schon sein…Was der Mensch nicht kennt ist er auch nicht bereit zu schützen. Zoos sind eine Art Nutztierhaltung, nur eben mit ganz anderen Ansprüchen. Der gute Zoo schafft Erlebnisse mit Wildtieren, Erlebnisse bleiben im Gedächtnis sitzen, das Tier findet seinen Platz im Gedächtnis und das Erlebte steigert die Bereitschaft, sich für die Tiere einzusetzen. Zootiere sind Botschafter ihrer Art, sie sind „Angestellte“ und haben die Aufgabe Menschen zu faszinieren, damit diese sich wiederum für Tiere und deren Lebensräume engagieren. Ausserdem helfen sie mit im Kampf gegen die Entfremdung. Keinem Zootier wird ein assortiertes Regencape angezogen, oder wird als Modeacsessoir in Handtaschen durch die Boutique getragen. Gute Zoo`s haben durchaus ihre Berechtigung in unser völlig von der Natur entfremdeten Gesellschaft. Ausserdem ist die grenzenlose Freiheit in der Wildbahn ein Trugschluss. Jedes Tier besetzt ein Revier und wehe, es verlässt dessen Grenzen. Revierkämpfe sind brutal, zur Sicherung des eigenen Überlebens, denn das Revier muss Nahrungsgrundlage und Komfortplätze sicherstellen. Im Zoo sind die Plätze nur eben enger beieinander. Dies soll keineswegs eine Absolution für jede Tierhaltung sein. Aber ich bin überzeugt, dass unsere Gesellschaft ohne Zoos nicht eine bessere wäre. Ausserdem, schön für dich, dass du die Elefanten in Südafrika besuchen konntest, nur ist nicht jeder in der privilegierten Lage dies zu tun.

    1. Once Upon A Cream

      Da bin ich eben genau anderer Meinung. Das Wort „Nutztier“ hat der Mensch erschaffen und definiert, nicht das Tier. Tiere haben dieselbe Daseinsberechtigung wie wir Menschen und ich finde nicht so wie du sagst, dass sie Aufgaben oder Erlebnisse für den Menschen übernehmen und schaffen müssen und unsere Angestellten sind. Nach deiner Darstellung hat ein Zoo eine Entertainmentfunktion das ist falsch. Alle Menschen die in Zoos gehen, müssten sich somit stark machen für den Tierschutz. Sehe ich nicht. Wenn manche Menschen Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum beobachten können und andere nicht, kann nicht das Problem des Tiers sein und schon gar keine Berechtigung sie deshalb einzusperren. Oder würdest du das bei Menschen verschiedener Kultur dann auch so sehen? Native Americans oder Inuit in den Zoo, sonst schützen wir ihren Lebensraum nicht. Wie definierst du „Was der Mensch nicht kennt“? Noch nie hatten wir mehr Zugang zu Informationen als im Internetzeitalter. Unwissen gilt für mich somit nur in begrenztem Maße. Der Tiergarten Schönbrunn wird als einer der besten Zoos der Welt beschrieben. Sieh dir bitte noch einmal das Foto des Orang-Utans an…

  22. Richtig guter Beitrag. Zoos sind einfach niemals richtig gewesen. Es wäre doch so toll, wenn man sie als Gnadenhöfe etc umwandeln würde. Dann würden die Menschen aktiv dafür zahlen, die Tiere zu besuchen und mit ihrem Eintrittsgeld den Unterhalt der Tiere bezahlen. Aber so, in kargen Unterkünften für Eisbären….die haben hier nichts verloren und gehören in die Wildnis. <3

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